Bandschleifer – wer kann schon ohne sie renovieren und werkeln?

Bandschleifer – wer kann schon ohne sie renovieren und werkeln?Klar, ein Bandschleifer sollte doch in jeder Heimwerker-Werkstatt vorhanden sein, oder nicht? Der Grund liegt für den Kenner auf der Hand. Nur der Bandschleifer ist in der Lage, einen derart großen Materialabtrag zustande zu bringen. Wollen wir ihn mit einem Winkelschleifer vergleichen, werden wir feststellen, dass der Bandschleifer noch eine zusätzliche Fähigkeit, außer des eigentlichen Schleifens, in sich trägt. Während der Winkelschleifer nur ein reguläres, einfaches Schleifpapier bewegt, sodass es bei größeren Arbeiten relativ schnell abgenutzt ist, wird das Schleifpapier vom Bandschleifer im Kreis herumgeführt. Man könnte es mit der Laufkette eines Panzers vergleichen. Zudem wird die Späne bei sehr vielen Modellen sofort mit einem Staubbeutel aufgenommen. Alles in allem haben wir es mit einem Werkzeug zu tun, das niemals in einer Heimwerkerausrüstung fehlen sollte.

Die Maschine für das Grobe

Lack oder alte Beize, aber auch die Oberfläche entfernen, um etwas vollkommen Neues zu gestalten, das können Sie mit dem Bandschleifer am allerbesten durchführen. Ja, es ist richtig, denn die unterschiedlichen, kleineren Schleifgeräte leisten zwar grundsätzlich gute Arbeit. Doch gilt dies eigentlich nur für kleinere Flächen. Sobald eine Fläche größer ist oder einige hartnäckige Schichten Lack auf dem Werkstück sind, kann es mit den kleinen Geräten eine wahre Sissifussarbeit darstellen. Der Bandschleifer ist robust, leistungsstark und kann in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Richtungen eingesetzt werden. Damit sind Sie auch bei großen Aufgaben schnell am Ziel.

Ein guter Bandschleifer kann nicht nur Holz bearbeiten, sondern auch Metall und Kunststoff. Hierzu bedarf es lediglich das passende Schleifpapier.

Seine Funktionsweise

Ein Bandschleifer ohne einen robusten Motor ist nichts. Auch die Umlenk- und Antriebsrolle sind ein Muss. Ein so genanntes Endlos-Schleifband wird über die beiden Rollen gespannt. Das Schleifband ist in vielen unterschiedlichen Abmessungen erhältlich. Bedenken Sie, dass es optimal auf den Rollen sitzen muss, damit ein bestmögliches Ergebnis erzielt werden kann. Sie werden als Folge feststellen, dass Sie stets die Größe des Bandschleifers kennen müssen, wenn vernünftige Ersatzteile, auch Schleifband, im Baumarkt gekauft werden will. Sitzt das Band nicht korrekt, ist die ganze Arbeit für die Katz.

Vergleichen wir den Motor des Bandschleifers mit dem anderer Schleifgeräte, so werden wir feststellen können, dass er problemlos für den dauerhaften Einsatz eingeplant werden kann. Große Flächen sind für ihn keine Herausforderung. Sie sind eher sein Alltag. Ein starker Motor bringt aber auch einen kleinen Nachteil mit sich: Er ist schwerer als der Motor der kleineren Schwingschleifer. Allerdings besitzt er ein angemessenes Gewicht, das für den Nutzer nicht zur Belastung wird. Trotzdem sollte beim Kauf auf das Gewicht geachtet werden.

Noch ein weiterer Nachteil lässt sich feststellen: Der Bandschleifer ist eher für die grobe Arbeit zu verwenden. Für den Feinschliff und Endarbeiten sollte letztlich immer noch feinere Schleifgeräte bzw. -methoden zum Einsatz gebracht werden.

Die unterschiedlichen Schleifgeräte

Für den Heimwerker ist es ebenso wichtig wie für den Fachhandwerker, dass er die unterschiedlichen Schleifgeräte genau kennt, damit er weiß, wo er welches einzusetzen hat. Daher sollen diese an dieser Stelle kurz vorgestellt werden:

  • Bürstenschleifer: Er findet sein Hauptanwendungsgebiet in der Außenrenovierung. Sowohl Holz als auch der Wandputz können mit dem Bürstenschleifer leicht gereinigt werden. Er ist in unterschiedlichen Größen erhältlich.
  • Deltaschleifer: Hier haben wir es mit einem Gerät für kleine Flächen und kurze Arbeitseinsätze zu tun. Unter anderem kann er für den Feinschliff kleinerer Flächen eingesetzt werden. Wer nur wenig zu schleifen hat oder aber das Schleifen erst einmal im kleinen Stil erlernen möchte, ist mit dem Deltaschleifer gut beraten.
  • Exzenterschleifer (auch Exzentertellerschleifer genannt): Er ist bereits ein Modell, das für größere Aufgaben genutzt werden kann. Allerdings ist der Abtrag im Vergleich mit dem Bandschleifer wesentlich geringer. Doch eignet er sich im Gegensatz zum Bandschleifer auch für einen Feinschliff. Vor dem Lackieren können Fußböden und Türen sehr gut mit diesem Gerät bearbeitet werden, um eine optimierte Fläche zu erhalten.
  • Schwingschleifer: Wer kennt ihn nicht, diesen Klassiker unter den elektrischen Schleifgeräten. Doch auch kann hinsichtlich des Abtrages nur eine geringere Menge aufweisen. Trotzdem ist er am weitesten verbreiten und in fast jedem Haushalt zu finden. Denn er ist handlich, praktisch und kann auch mobil eingesetzt werden.
  • Trockenbauschleifer: Der Name sagt es bereits. Dieses Gerät wird zum Abschleifen der Gipskartonplatten beim Trockenbau verwendet. Aufgrund ihrer Teleskopstange kann mit diesem Schleifer auch die Decke problemlos bearbeitet werden. Sollten Sie mehrere Räume bearbeiten müssen, ist dieses Gerät angeraten.
  • Winkelschleifer: Auch der Winkelschleifer ist ein Muss in jeder Werkstattausrüstung. Er wird überwiegend für die Bearbeitung von Stein und Metall verwendet. Hierfür werden unterschiedliche Trennscheiben eingesetzt. Damit unterscheidet er sich um einiges von der Funktionsweise der anderen Schleifgeräte.

Einige Dinge, die beim Kauf beachtet werden sollten

Wer nicht gerade ein Gewerbe betreibt, wird den Bandschleifer nicht täglich einsetzen können. Viele Heimwerker bevorzugen es, die Geräte zunächst auszuprobieren, bevor sie sich für ein Modell entscheiden. Dies ist nur im Handel vor Ort möglich. Doch selbstverständlich gibt es Dinge zu überprüfen, die auch in der Produktbeschreibung zu finden sind.

  • Die Leistung in Watt: Mit diesem Wert erfahren Sie, wie viel Strom das Gerät pro Stunde bei durchschnittlicher Leistung verbraucht. Bedenken Sie diesbezüglich aber auch, dass der Schweregrad der Arbeit ebenso bedacht werden muss. Je höher die Geschwindigkeit, desto höher ist auch der Abtrag, leider aber auch der Stromverbrauch.
  • Schleifoberfläche: Wie groß ist die Schleifoberfläche des Gerätes. Wer viel zu tun hat und vor allem großen Flächen gegenübersteht, wird sich für ein Modell mit einer großen Schleifoberfläche entscheiden. Ebenso ist die Wahl des Schleifpapiers wichtig. Die Körnung, aber auch die korrekte Passgröße für das Schleifermodell müssen Beachtung finden. Die Körnung sollte stets der Aufgabe angepasst werden, damit Sie den bestmöglichen Arbeitserfolg mit möglichst wenig Einsatz verzeichnen können.
  • Das Zubehör: Für einen Bandschleifer benötigen Sie so genannte Schleifbänder. Gerne wird der Bandschleifer mit einer Halterung für den Werktisch geliefert. Sie sorgt für die stationäre Nutzung des Bandschleifers. Gerne wird eine Absauganlage genutzt. Auf diese Weise können Sie im wahrsten Sinne des Wortes sauber arbeiten, da die Späne sofort aufgenommen und im Beutel verwahrt wird. Nicht alle Modelle werden mit einem Werkzeugkoffer geliefert. Doch ist dies, gerade wenn das Gerät nicht allzu oft benutzt wird, eigentlich ein Must Have. Der Werkzeugkoffer sorgt dafür, dass das Gerät sicher, trocken und sauber aufbewahrt werden kann.

Hersteller am laufenden Band

Da es sich bei dem Bandschleifer um ein elementares Gerät handelt, ist es nicht verwunderlich, dass nahezu jeder namhafte Hersteller von elektrischen Werkzeugen sich der Produktion dies Gerätes gewidmet hat: Bosch, Makita, AEG, Black + Decker, Westfalia, Mannesmann, Metabo, Einhell und viele andere.

Da sich viele sehr gute Geräte im Handel finden lassen, entscheidet definitiv die individuelle Affinität zu einem Gerät und seiner Handhabung oder aber zu einem bestimmten Hersteller. Selbstverständlich sollten Sie stets das Gefühl haben, dass das Gerät gut in der Hand liegt, nicht zu schwer ist und hinsichtlich der Funktionsfähigkeit absolut Ihren Ansprüchen entspricht. Natürlich ist es nicht immer in den persönlichen Zeitplan einzubringen, dass man sich einen Beratungs- und Testtermin beim regionalen Baumarkt macht. Und doch kann es mitunter die einzige Option sein, das für sich passende Modell unter allen Angeboten ausfindig zu machen.

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